„Rien ne va plus“, bedeuteten die Croupiers des Grand Casino de Bruxelles ihren aufgeräumten illustren Spieler*innen der EU, nachdem mächtige Detonationen die Oberfläche der Ostsee zerspratzt hatten.
„Thank you, USA“, echote der ehemalige polnische Verteidigungsminister Sikorski dankbar seinen Verbündeten für die mutmassliche Zerstörung der Northstream-Gaspipelines. Nichts geht mehr.
Den Anrainerstaaten Deutschland, Schweden und Dänemark war schnell klar, dass es sich bei diesem kriminellen Akt um Sabotage handeln müsse und nicht etwa um einen zufäliigen Zusammenstoss eines Hobbytauchers mit den betonummantelten Stahlröhren oder gar um die Freveltat der Fischerin vom Bodensee. https://www.walterposch.at/die-fischerin-vom-bodensee/
Indes sich die Nachforschungen mühsam und langwierig gestalteten, war dem Einserkastler der für seine clandestinen Geheimdienstverbindungen berüchtigten Tageszeitung DerStandard sofort klar, dass der Anschlag auf North Stream eindeutig die Handschrift des KGB trage (DerStandard, 30.09.2022), wobei sich die tiefenpsychologische Logik der „verzweifelten Massnahme“ Putins in seinem tiefsten Grund wohl nur dem Einserkastler selbst erschliesst.
Dabei hatte der amerikanische Präsident Biden anlässlich des Antrittsbesuchs von Olaf Scholz im Weissen Haus 17 Tage vor der Invasion der Ukraine durch Russland am 24. Februar 2022 dezidiert für diesen Fall festgestellt, dass es dann North Stream 2 nicht mehr geben werde, worauf der gute Bundeskanzler etwas betreten nicht genau eingehen mochte. https://www.youtube.com/watch?v=pXAVOq5GX00
Dass sich zufälligerweise bis eine Woche vor den Detonationen der Gasröhren ein US-Flottenverband im Rahmen einer Militärübung in jenem Gebiet befand, unterstreicht die Entschlossenheit der USA, seinen Freunden unter die Arme zu greifen, wenn diese Hilfe benötigen, gleichzeitig seine Flüssiggasexporte zu vervierfachen und sich laut US-Energieinformationsbehörde EIA zum grössten Lieferanten von Flüssiggas nach Europa aufzuschwingen.
Seither weiss Deutschland, das inzwischen seine Abhängigkeit von russischem Erdgas durch eine 80%-ige Abhängigkeit von etwas teurerem US-amerikanischem Flüssiggas getauscht hat, dass man sich auf seine Freunde wirklich verlassen kann.
Umso überraschender folgte die Detonation einer Bombe in Form einer Nachricht des Wall Street Journal am 14. August 2024, wonach eine Handvoll ukrainischer Offiziere und Geschäftsleute im Rahmen eines Gelages und nationalistisch euphorisiert einen Plan zur Sprengung der Pipelines ausgeheckt hätten, wofür der narzisstische Hasardeur im olivgrünen Präsidentenleiberl seine Zustimmung gegeben, später aber wieder zurückgezogen habe. In die Spekulationen mischt sich auch die dubiose Rolle Polens als angeblich logistische Basis der Operation und wegen Behinderung der Arbeit des deutschen Generalbundesanwalts, nachdem ein identifizierter ukrainischer Tatverdächtiger trotz vorliegenden Haftbefehls 60 Tage ungehindert in Polen aufhältig war, ehe er in die Ukraine flüchten konnte, von wo er vermutlich (lebend?) nicht mehr zurückkehren wird.
Dass aber just der ukrainische Potentat dem russischen Potentaten die Gasleitungen wegsprengen wollte und dabei ausschliesslich seine europäischen Freunde und Unterstützer getroffen hat, wäre eine makabre Ironie der Geschichte.
Die Unfähigkeit, Licht ins Dunkel einiger weniger (staats?)terroristischer Akteure und derer krimineller Handlungen über einen mittlerweile doch schon sehr langen Ermittlungszeitraum zu bringen, lässt zumindest vermuten, dass es seitens des massiv von seinen Freunden geschädigten Deutschland nur ein untergeordnetes Interesse an rascher Aufklärung gibt. Aber warum?
Die österreichischen Völkerrechtsexperten im Aussenamt sind von diesen Vorgängen erstaunlicherweise wenig berührt, obwohl die österreichische OMV gemeinsam mit vier anderen Energiekonzernen die Leitungen mitfinanziert und die rund 730 Mio Euro mittlerweile wohl schon abgeschrieben hat und das einen Kriegsgrund darstellende terroristische Vorgehen auch aus neutralitätspolitischer Sicht nicht ganz unproblematisch ist.
Da kommt gerade die aktuelle Meldung, wonach die Ukraine erneut erklärt hat, ab Anfang 2025 kein russisches Gas mehr nach Europa leiten zu wollen (ORF.at, 28.08.2024), wovon vor allem Österreich, das noch immer zeitweise 90% des Erdgases aus Russland bezieht, und die Slowakei, aber auch Ungarn betroffen wären, zur Unzeit. Dann wird es eng und teuer. Auch für die ukrainischen Flüchtlinge in Österreich.
Nix geht mehr!
Dem Dilemma zu entkommen angesichts fiskalpolitischer Herausforderungen im Zeitalter der Depression, entschliessen sich der österreichische Finanzminister und sein Kollege Wirtschaftsminister rechtzeitig vor den Wahlen und einem drohenden Regierungswechsel lieber fürs gemütliche Exil in der EU-Kommission sowie der Nationalbank.
Nicht ganz so friktionsfrei wird die russophobe Energie- und Klimaschutzministerin in die rohstoffreiche und klimakühle Antarktis exiliert. Rien ne va plus!